19.09.2019 Guten Morgen ?

Es waren wohl Minusgrade um Christel drumrum.

Gleich geht’s in die Eishöhle. Den Beitrag werde ich heute Abend noch mal aktualisieren.

Ich hab grad noch die Bilder von Bernd dem gestrigen Beitrag angefügt (alles für mehr Clicks).

Heute waren wir in oben benannter Eishöhle (Obšiná). Der Aufstieg war beschwerlich, der Eintritt war happig. Fotos waren unmöglich, da mit 10 € Absolution für uns viel zu happig. Die Führung war in Slowakisch… Aber die Höhle war toll ? Kurz zusammengefasst funktioniert das ganze so:

-Im Winter zieht Eiseskälte durch durchs Gebälk

-Im Sommer tropft Wasser rein und gefriert.

Klingt unspektakulär, oder? In den letzten 10.000 Jahren sind aber 110.000 m³ reingetropft. Schon besser, was? Die Höhle ist also quasi voll mit Wasser. Die Menschen haben sich aber ein paar Gänge reingepustet. Leider kommt einem das Verhalten des Eises unter Tage so vor, als wäre auch hier der Klimawandel schon abgekommen… ?

Anschließend suchten wir einen Potraviny, ein Restaurace und eine Tankstelle.

Der erste Potraviny war in einem Dorf, das offensichtlich vorwiegend von Sinti und Roma bewohnt wird. Da wir natürlich voruteilsbeladene linksradikale Rassisten sind, haben wir vorsorglich gleich vor der Polizeistation geparkt (auch weil, die Polizei sich direkt am Brennpunkt Potraviny angesiedelt hat).

Wäre es nicht sehr unhöflich gewesen, hätten wir unzählige Fotos im Laden gemacht. Es war wirklich ein Trauerspiel. Es gab halt einfach nichts… Die Regale erinnerten an ein Land vor unserer Zeit. Die mitreisenden neuen Freunde aus Lauf im schönen Bayern (Grüße!) konnten nicht mal eine Pappe Milch kaufen. Obwohl das Dorf so aussah, als könnte Bier zum Kassenschlager werden, wurde einfach keins angeboten (außer ein alkoholfreies). Nun konnte man meinen, die Polizei setzt ein hartes Alkoholverbot durch, wegen der Schlägereien… Aber nein… Schnaps und Wein gab es.

Die wenigen Sachen, die man kaufen konnte, waren schließlich auch für deutsche Verhältnisse übertrieben teuer. Obwohl der Laden nur so groß war wie drei Christels, wuselten drei gestresste Slowakinnen drinne um die vier Kunden rum und hatten alle Schweißperlen auf der Stirn… Es war der absolute Wahnsinn. Wir kauften ein Brot als Notversorgung.

Danach fanden wir noch einen niedlichen kleinen Laden im Nachbardorf, der alles hatte was wir brauchten.

Dort hielten wir wegen der von Google mit 5 Sternen bewerteten Kneipe ? Bernd forderte um 11.00 final seinen Morgenkaffee ein. Also betraten wir die verrauchte Kaschemme. Die Wirtin empfand, dass wir wie Trinker aussehen und hat anfangs nur „Bier“ verstanden und am Zapfhahn gestikuliert. Die Enttäuschung war groß, als wir gerade Kaffee bestellten… Sowas hat scheinbar lange keiner mehr bestellt. Es war Krümelkaffee, der Dank Bitterkeit locker die Zähne durchs Zusammenpressen bersten hätte lassen können. Nicht so jedoch die Zähne von Dangermike und Commanchenbernd… Es war allerdings ein fabelhafter Ausflug ins dörfliche Sozialgefüge. Die Menschen schienen nicht unglücklich. Das gefiel uns.

Anschließend fuhren wir ins Ungarische und schmausten in der erstverfügbaren Csarda wilde Sachen as der Region (lecker!).

Höleninfo:

Hölenbauplan:

Bierkneipe:

Ein Kaffee, der auch zur Bärenjagd getaugt hätte:

Csarda:

Abends bezogen wir erneut Quartier an einer wunderschönen Stelle, die die tolle App „Park4night“ vorgeschlagen hat. Wir mussten wegen der Csarda nicht mehr kochen und tranken im Freien bei den Bären nur noch eine Schorle Wein. Wir hörten Bären aus drei Richtungen, wir haben uns mit allem bewaffnet, was Christel hergab. Nachts musste Bernd den Mike beim traditionellen Toilettengang begleiten aus Furcht, er könnte zerfetzt werden. Bären aus allen Richtungen dazu unentwegtes Hundegebäll… Schlimmer als in jedem Horrorfilm war das…

Als wir zurück waren und Bernd schluf, las ich im Weltnetz nach, dass es in Ungarn keine Bären gibt. Das fürchterliche Gebrüll aus dem Walde rührte von röhrenden Hirschen her. Wir sind also in Sicherheit genau hier:
https://maps.app.goo.gl/RkRY3LW8ocTfQQ9Z9

In zwei Minuten klingelt der Wecker und wir brechen auf in die Kälte. Wir haben Christel gestern noch mal neu isoliert. Bringt aber nix. Draußen 5°C, drinne 8°C… Der Süden verlangt uns bitterlich…

Eishöhle 16 €

Brot 1 €

Lebensmittel 6 €

Kaffee 2 €

Diesel 70 €, 57 l = 1054 km = 5,4 l/100km

Molnar Csarda 24 € + 3 € Trinkgeld

2 Gedanken zu „19.09.2019 Guten Morgen ?“

  1. Hey, das Auto sieht ja echt cool aus. Ich hatte erst gedacht, das ist son alte Kiste. Nö, die ist ja recht modern.
    Jaja – in den Bergen ist es kalt. Wird sich – je südlicher ihr kommt – sicher bald ändern.

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