11.09.2024 Wunderschöner Park in Lyon und Schnullersuche

Neben die sonstige Babylogistik, die an sich schon echt herausfordernd ist, tritt ab sofort noch der Schnupfen. Aber sonst wärs ja auch langweilig 😅. Der Babyindianer ist (abgesehen von der (dreistündigen) Einschlafzeit) sonnig gelaunt. Fieber gibt’s quasi nicht. Hunger und Durst sind unverändert 😅 Also kein Grund zur Anpassung der Reisepläne.

Heute stand nur eins auf dem Plan: Parc de la Tête d’Or in Lyon. Ein Park der seines gleichen sucht. Quasi wie der große Garten, nur eben in wunderschön. Es gibt da Giraffen und Zebras und Flamingos und Pelikane. Außerdem Tropenhäuser und einen botanischen Garten. Also quasi alles was man sich von einem Park erträumen könnte. Und es war kostenlos. Wir lieben es.

Quak Quak Quak Quak Quak Quak Quak Quak.

Ducks crossing (Joe erzieht uns ja bilingual).

Füttern vor den Giraffen, oder wie Mike gelegentlich sagt „Gieraffen“.

Bernd zeigt Joe die Giraffen.

Joe schaut selbst Giraffen.

Richterrind.

Beide vor dem botanischen Garten.

Nach dem Park gings zurück ins völlig überteuerte Parkhaus. Alle Sachen wurden eingepackt. Die Schnullerkette war weg. Ohne Schnullerkette geht’s aber nicht. Sonst liegen am Ende 150 Schnuller in Joes Fußraum. Zum Glück haben wir eine Ersatzschnullerkette dabei (weil Bernd, der Zeugwart, an alles denkt). Leider war die Ersatzkette zusammen mit anderen Schnullern im feuchten Millieu gelagert und roch fürchterlich… Also Auto anhalten, Kette und Schnuller abwaschen… Kurz später überlegt und doch für eine Neuanschaffung entschieden. Es wird ja hier in Frankreich wohl ein DM-Äquivalent geben, wo es alles für ein Baby gibt. Plan war, schnell auf den Parkplatz, 15 Minuten, Kette, Schnuller und Pampers Premium Protection in der Größe 5 kaufen und weiter, damit wir um Gottes Willen (das war die seit Tagen festgeschrieben Tagesaufgabe), den Zeltplatz so erreichen, dass uns jedenfalls der Regen nicht erreicht, sondern in der Nacht überholt.

Kurzum: Es war schrecklich. Der von Bernd gefundene Babyladen entpuppte sich als kleine Babyklamottenboutique im Megaeinkaufszentrum. Wir „lieben“ ja Shoppingcenter, da sie für alles stehen was wir lieben: KONSUM. Konsum quasi aller Dinge außer Schnuller, Schnullerketten und Pampers Premium Protection in Größe 5. Wir wurden an den Carrefour verwiesen (was für ein grässlicher Tipp. Das Center war so riesig, dass wir Probleme hatten den größten Laden Frankreichs darin zu finden). Im Carrefour selbst konnte man auf 2 Etagen nichts finden, was nach Babyabteilung aussah. Ein Bereich namens „Apotheke“ war die Abteilung für Vitaminprodukte aller couleur. Die Damen verwies uns in Reihe drei, wo es 4 Schnuller in falscher Größe und Form gab. Tik tok sagt die Uhr. Weiter suchen in völliger Gelassenheit… Drogerieabteilung gefunden… Nix da für Babys… Weiter suchen… Babyabteilung aufgetaucht, KEINE Windeln in Größe 5 mehr da. 50 Schnullersorten. Alle in falscher Form und Größe. Alle Schnullerketten etwa so lang wie Joes kleiner Finger der linken Hand, also zu kurz. KANNSTE VERGESSEN… Ein Erlebnis als wollte man einen Blog bei Strato in Betrieb nehmen.

Nach 1,5 Stunden (viel viel viel zu spät) haben wir abgebrochen und den Ausgang gesucht, also den Weg ins Parkhaus zurück. Erster Fahrstuhl in die -1: sieht hier nicht so aus wie erst. Also falsches Parkhaus. Den Plan dieses Haus der Verrückten studiert und nächsten Fahrstuhl genommen, der angeblich ins richtige Parkhaus fahren soll. In die -1 gefahren, an der Metro rausgekommen (später stellten wir fest, dass der durch das Parkhaus durch 2 Etagen tiefer (auch -1) fährt aber nicht am Parkhaus anhält). Tik Tok… *tropf* macht der Regen auf den noch trockenen Kopf des kranken Kindes… so hörten wir es schon… Allerlei Krankheiten wird der Regen mitbringen… Mittelohrentzündung inklusive… Denn Babyindianer kann nicht drinnen essen. Die Logistik bedingt ausgiebige Aufenthalte im Freien. Wenn Regen, dann schlecht. Mit drei viel zu kurzen Schnullerketten und völlig dehydriert hetzen wir durchs den Hass eines Shoppingparadieses auf der Suche nach nichts anderem als den Ausgang über das viel zu teure Parkhaus… Aber er war nicht auffindbar… Nicht da!!! Einfach weg… Und unsere Schlafsäcke in der Christel… Hoffentlich gibt’s keine Krokodile… Essen gibt’s zum Glück an jeder Ecke… Nächster Versuch! Blick auf den Zettel, den der Schrankenautomat ausgespuckt hat. Parkhausname stand drauf. Auf Französisch. Bernd fand ein Schild. Gleicher Name. Nix wie hin, wegen nix wie weg. Treppenhaus. Treppe geht nur hoch. Fahrstuhl geht auch nur hoch. Parkhaus ist aber unten… Auf -1 halt… Es könnte so einfach sein… Festellung: zwar führten uns die Schilder zu nem Parkplatz mit dem gleichen Namen aber nicht unter der Erde. Und drunter war auch nicht unserer. Mike begab sich auf die Suche nach einem Baseballschlägerladen. 100 Scheiben dieses schrecklichen Konsumpalastes sollten Entschädigung genug sein für fast 2 Stunden Lebenszeit und Zerstörung des so wichtigen Planes der letzten zwei Wochen: Baby gesund halten, damit Urlaub sein kann. Wir sind überzeugt, dass hier die Parkhausindustrie die Planung des Shoppingparadieses übernommen hat, um Menschen so lange wie möglich vom Zahlautomaten fernzuhalten. Nach ich glaub 40 Minuten haben wir Minotaurus gefunden. Er saß die ganze Zeit bei Christel auf der Anhängerkupplung… Schnell rein und raus aus dem Molloch und rein in den Stau. Ende vom Lied: wir sind 18.30 (und damit eigentlich zu spät) auf einem Campingplatz angekommen, der eigentlich nicht ausreichend im Süden liegt, um vor 20.00 Uhr keinen Regen zu haben. Aber es war trotzdem kein Regen…

Während wir Christel umgebaut haben, haben wir erwartungsgemäß freilich die Schnullerkette gefunden. Was für ein schöner Ausflug ins Konsumsystem…

Abends dann Extrakuschelung weil krank😊Also alles wieder gut 😅