Jetzt nur aktueller Standort, morgen früh dann mehr über diesen tollen Tag in Sarajevo.
Und schon ist es früh… Die Zeit wurde umgestellt. Wir sind im Jetlag… Keiner weiß mehr, wie spät es ist und wann die Museen aufmachen… Daher liegen wir zur Sicherheit einfach noch mal eine Runde im Auto rum. Gestern Nacht habe ich schnell noch ein Airbnb in Potočari gebucht. In Potočari fand das schlimmste Massaker auf europäischem Boden nach dem zweiten Weltkrieg statt. In nur 3 Tagen haben die serbischen Bosnier hier 8327 Bonische Männer und Jungen erschossen und in riesigen Massengräbern vergraben. Um das Unrecht zu vertuschen, wurden die Leichen später bis zum 3 Mal ausgegraben und auf andere Massengräber verteilt. Die Überreste eine Mannes fand man in insgesamt 5 Massengräbern. Das Massaker ist vor allem unter dem Namen Massaker von Srebrenica bekannt. Das liegt daran, dass die Uno Srebrenica zur Schutzzone der Bosnier gemacht hat. Hier sollten Bosnier unter dem Schutz einer großen niederländischen Kampf-Truppe stehen. Die Holländer haben die Bosnier allerdings nicht auf das Kasernengelände gelassen als die Serben mit schweren Waffen am 11.07.1991 den Sturm auf Srebrenica eröffneten. Sie haben nichts zum Schutz der Bosnier unternommen. Einige Männer brachen zu einem mehrtägigen Marsch zu einer befreiten Republik auf. Nur wenige erreichten diese, ein großer Teil wurde unterwegs von Serben ermordet. Dies erfolgte etwa, indem die Serben ihnen Sicherheit und Essen versprachen und dass sie sie gegen serbische Gefangene austauschen werden. So aus dem Wald gelockt wurden die unbewaffneten Männer erschossen. Der Großteil der Männer blieb in Srebrenica. Hier wurden sie von ihren Ehefrauen getrennt, welche mit Bussen weggebracht und unter bosnischen Schutz gestellt wurden. Die Männer wurden in der Ortschaft Potocari alle ermordet.
Wir erzählen das, weil die Foto- und Videoausstellung in Sarajewo hierzu unglaublich ergreifend war. Und wir erzählen das, damit ihr an unserem Lernprozess teilhaben könnt. Wir müssen uns gerade in heutiger Zeit daran erinnern, dass Krieg immer zu Leid führt. Krieg entsteht durch Hass und Ausgrenzung.
Parteien, die Hass und Ausgrenzung schüren, dürfen nicht an die Macht kommen!
Was gestern noch geschah. Wir hatten etwas Kopfweh vom guten jugoslawischen Bier. Weil die Stadt so wunderschön ist, beschlossen wir, den ganzen Tag hier zu verbringen. Also schlenderten wir durch die Gassen, aßen hier und dort, kauften da und hier. Wir genossen dieses bunte Gewimmel. Alle Menschen sind unglaublich herzlich und freundlich. Die Stadt ist mehrethnisch. Alle vertragen und respektieren sich. Das war auch während deren Besatzung so. Der Film über die Besatzung Sarajewos war sehr sehr interessant. Es gehörte zum absoluten Alltag, dass man auf dem Weg zur Schule über eine Straße rennen musste, auf die von Heckenschützen geschossen wird. Absoluter Alltag, dass auf dich geschossen wird und links und rechts von dir die Projektile einschlagen, während du in die Schule oder Wasser holen gehen willst. Die Bewohner haben ihr Leben in der zerstörten Stadt normal weitergeführt. Es gab Konzerte, Schönheitswettbewerbe, Clubs im Untergrund und Schulunterricht.
Das einzig schlimme an dieser wundervollen Ausstellung war, dass sie so schlecht besucht war. Die meisten Touristen wollten lieber shoppen. Ich bin froh, dass Bernd hier wie Mike tickt und mit daran arbeitet, dass Geschichte nicht vergessen wird.
Mike ließ sich bei der Barbierin den Bart stutzen für 2,50 €Smog-Capital:
Der Smog ist wirklich schrecklich… :
Frisch gestutzt:
In der Gasse wurden handgefertigte Metallwaren verkauft. Tolle Atmosphäre:
Original bonischer Kaffee zum Frühstück:
Die Muddi schnippelt am Mike rum:
Fertsch:
Markthalle. Dahinter die Uhr zeigt zwei Zeiten an. Einmal normal und einmal muslimische Zeit. Die muss täglich angepasst werden, weil die Sonne jeden Tag zu ner anderen Zeit aufgeht….:
Marktstraße:
Gräberfeld von 1995. In einem Film haben wir gesehen, wie es angelegt wurde:
SGD in Sarajewo:
Lecker Frühstück:
Markthalle:
Kirche:
Kreuzung:
Altes Haus:
Mauer mit Namen der Getöteten:
Aussicht mit Smog im Hintergrund:
Smog-Panorama:
Friedhof:
Alter Friedhof:
Rose von Sarajevo:
Hier sieht man ein paar Quellen des Smogs:
Hier wurde Franz Ferdinand erschossen. Einen Monat später befand sich ganz Europa im Krieg:
Gasse der Metallarbeiter:
Typisches Straßenbild:
Hier scheint die Weltmeisterschaft im Kickboxen stattzufinden:
Bernd lutscht während der Schur ein Bonbon:
Flanierzeit:
Hier kauften wir eine Kaffeemühle:
Briefmarken 4,50 €
Frühstück 15 €
Mühle 20 €
Mühle und Lesezeichen 50 €
Museum 15 €
Bäcker 1,5 €
Barbier 2,5 €
Kaufmannsladen 6,50 €