13.11.2019 Weingut, ?, Applepie

Wir haben eigentlich nur den Campingplatz verlassen, um den nächsten zu besuchen. Unterwegs wollten wir uns überraschen lassen. Also sind wir einen Umweg gefahren.

Zum Frühstück gab es wieder leckeres Müsli und Krümelkaffee.

Am Campingplatz, kurz vor Abfahrt sitzt ein etwa 17-Jähriger mit einem T-Shirt mit der Aufschrift „Good night left side“. Für die Älteren unter uns, die nicht wissen, was das bedeutet:… Die Linken haben einen Slogan „Good night white pride“ (gute Nacht weißer Stolz) entwickelt, den sie an Häuserwände sprühen. Die schlauen Rechten haben den verhunzt und „good night left side“ draus gemacht (weil sie so erfinderisch sind). Siehe da, ein Nazi in Namibia… Bei den Negern… Wie passt denn das, wollten wir wissen und fragten ihn höflich, ob er wisse, was auf seinem T-shirt stehe. Der Bubi sagte, dass er Pole sei, und das Teil seiner Kultur ist. Wir sagten ihm, dass der dann aber doch hier falsch sei. Er ging. Die Dame neben ihm fingen wir ebenfalls ab (sie war sehr sehr höflich und erklärte sofort, seine Mutter informieren zu wollen.). Das klärende Gespräch haben wir dann aus der Ferne beobachten können. Es ist beängstigend interessant zu erleben, wie in Europa eine ganz neue Kultur des Nationalismus entsteht. Mutter und Tante hatten offensichtlich keine rechten Tendenzen…

Wir fuhren danach an einem Schild vorbei, das auf ein Weingut verwies. Weingut in der Wüste? Stimmt, wir lasen im Reiseführer davon. Blinker rechts. 4 Weine verkosten. Herzlicher Empfang der eingeborenen Verkosterin. Eine Probe kostete 20 Dollar, also gut 1,20 €. Wir kosteten alle vier und waren gleich gut betrunken (wir teilten die Gläser). Ein sehr sehr schönes Weingut mit unglaublich schweren roten Weinen. Die Pflanzen werden mit Wasser aus 5 Quellen gegossen. Der Ertrag ist 40-50 m² pro Tag.

Anschließend fand Mike auf der Karte ein Naturschutzgebiet auf unserem Weg, wo es Bergzebras geben soll. Das sind die, bei denen das Weiß etwas verbraunt ist. Das Gebiet kreuzte unseren Weg, weshalb es fällig war. Kurz Eintritt löhnen, dann 4 km zu einem Wasserpool (gestauter Bach) laufen und wieder zurück. Der Pool war super schön! Die Temperaturen auch super heiß, also schnell mit rotem Kopf zurück. Außerdem griff uns oben eine Affenbande an, die wir nur Dank unserer heißen Füße abhängen konnten.


Auf dem Plan stand unbedingt ein Besuch bei der Bäckerei in Solitaire. Die backt den besten Apfelkuchen, wurde uns gesagt. Es mutete sehr nach Touristenscheiße an. Haufen Blassnasen saßen rum. Wir gesellten uns dazu. Bedient wurden wir von einem achtlosen Schwarzfuß. Mike musste Hypnose anwenden, damit die Augen des Bäckers, das Gesicht des Kunden fanden. Dann lief es aber sehr gut zwischen uns dreien und wir bekamen Kuchen vom neuen Blech. Der Kuchen war wirklich und ungelogen der Hammer!! Die ganze Szenerie war sehr hübsch und die Menschen im Übrigen nett, nur halt durch die Tourimengen achtlos geworden… Wenn Apfelkuchen, dann Solitaire!

Von hier aus mussten wir noch ne neue Schlafi suchen. Bernd wollte wieder hoch in die Berge. Abseits von Menschen, denn wir sind scheu. Es ging also noch einen verlassenen Pass hoch in die Berge. Teils war Allrad nötig. Zum Platz mussten wir noch ein kleines Stück wieder runter (den Offensichtlich steilsten Pass Namibias). Da die Sonne sich beeilte, musste Mike radikale Fahrweise wählen, um mit quietschenden Reifen rettendes Land zu erreichen und Bernd den schönsten Sonnenuntergang Namibias zu bescheren. Ein Panorama, das jedem Junggesellen Heiratsantrag bewegt hätte… Aber wen sollen wir schon heiraten… ?

Unterwegs konnte es Bernds scharfes Auge verhindern, dass Mike eine Herde Pumbas (Warzenschweine) umrammelt.

Abends gab es zur Feier des Tages Nudeln mit Pesto. Die zu Besuch kommenden Besitzer (neben uns war nur ein junges Paar aus Bayern anwesend) nahmen uns 18 Euro ab und bestätigten uns die absolute Raubtierfreiheit des Platzes („aktuell nicht…“). So durfte sich der Abend bei einem Bier vor dem Horizont (ver)neigen.

Weinverkostung:


Wanderung zu den Zebras ?, die fehlen:

Apfelkuchen!!
Superschöner Pool:
Mike erklärt. Bernd fotografiert. Die Affen hören zu.
Solitaire:

Kurz vor der Schlafi:Schlafi!


Romantik:



Exkurs: heute kommt doch glatt eine Anfrage von einem Herrn „Mike Berndt“ rein!! Das ist kein Mist!! Ich dachte schon, mein Mail-Postfach wurde gehackt… Aber den gibt’s wirklich! Den kann man anrufen.

Jetzt muss ich aber langsam schließen. Wir sind in Swakopmund. Ich muss gleich den Comanchen wecken. In einer Stunde kommt Tommy und macht mit uns eine Tour in die Wüste ? Vorher muss Bernd noch den Kaffee kochen und Schnitten schmieren.

170 Wasser Feuerzeug

325 Wein

100 Nationalpark Wandern

36 Wasser

Kaffee Kuchen 110

62,5 l = 652 km = 9,6 l/100 km = 871 $

300 Schlafi