26.05.2022 Herrentag

Bernd hat uns völlig unfreiwillig einen tollen Herrentag beschert, denn geplant hab ja ich. Aber wäre Bernd nicht solch ein Berserker mit Waden aus Stahl, hätte ich ihn keinesfalls umsetzen können. Wir wären verstritten bereits nach wenigen Kilometern wieder an der Christel gelandet.

Tatsächlich sind wir aber um die 23 km zu den Externsteinen und zum Hermannsdenkmal mitten durch den ehrwürdigen Teutoburger Wald gewandert.  Obwohl drei Sachen als Ikonen deutscher Geschichte dazu eingeladen hätten, gab es unterwegs keine Nazis. Nur nette Familien und Paare. Insgesamt scheint uns NRW auch eine echt nette, offene, friedfertige Ecke zu sein. Die Menschen grinsen dich an… Ob du willst oder nicht. 😊

„Guten Morgen Bernd, schau ich hab schon Kaffee gekocht (obwohl Männertag ist).“
Früh am Morgen kam eine Dame mit ihren sechs Möpsen (kein Scheiß) und ihrem Fahrrad an der Christel vorbei. Es war verwunderlich, dass jeder einzelne ihre Möpse einen eigenen Namen hatte. Ein voll witzige Mopsbande war das. Mike ließ sich euphorisch zum Ausruf  „Sie sind ja völlig vermopst“ hinreißen. Die Mopsmuddi bestätigte „Aber richtig! Komm Chantal, weg von der Frau. Nein Betty, nicht anspringen!“.
Und schon gings zu den Externsteinen die stehen etwas extern. Wir empfehlen dringend die Literatur von Wikipedia. Die Teile sind von nationaler Bedeutung.
Dazwischen ist früher mal eine Straßenbahn lang gefahren. Da die Steine mitten im Wald liegen, ist das beachtlich.
Nuff geht’s auch. Beide Reisenden sind glücklich, auch wenn es Bernd weniger gut verstecken kann als Mike.
Das Relief ist aus dem Jahr 1150. Draußen an den Steinen dran. Könnt ihr euch das vorstellen?!
Von oben sieht die Landschaft hinter glücklichen Menschen so aus 😃
Früh hat es noch bissl geregnet.
Großartig, dass wir gleich nach Öffnung da waren. So konnten wir die Steine in recht kleiner Gruppe besuchen.
Das Loch ist Richtung Nord-Ost geöffnet. Wohl, um den Aufgangspunkt der Sonne zur Sommersonnenwende zu markieren (das habt ihr freilich schon alles in Wikipedia gelesen. Ich will euch aber dabei helfen, euer Wissen zu verfestigen). Ein weiteres Loch zeigt nach Nordwesten. Ich wette, ihr könnt euch vorstellen, warum das so ist.
Treppe von Fels 2a zu Fels 2.
Und so sehen Struwelpeter und seine gepflegte Schwester unterhalb der Externsteine aus.
Danach gab’s auch gleich schon ein zweites Bier. Die Männers am Nachbartisch wollten mich fast da behalten „ich dachte, du bringst jetzt deine Frau nach Hause“. Die Bedienerin wollte allerdings lieber den Bernd da behalten „du kannst ruhig auch hier bleiben, ich hab eine Flasche Sekt da.“
Die Wanderung führte uns an seltenen freilebenden Blechschafen vorbei.
Da Mike den Bernd ja durch finale Wohnsitznahme demnächst zum waschechten Sachsen machen wird, hat er sich von den Eingeborenen extra eine klassische Sachsentaufe errichten lassen, um Bernd nach neustem Zeremoniell den Übergang ins Sachsentum würdig zu gestalten. Es sollte sich rausstellen, dass die Nordrhein-Westfalen noch mit den alten Bräuchen vertraut sind, aber einige Updates nicht gemacht haben.
In Pfützen wird heute wahrlich kein einziger Sachse mehr getauft…
Zum Glück war Mike vorbereitet und hat echtes sächsisches Taufwasser bei seiner Flucht in den Westen durch die Agentenschleuse geschleuselt.
Hier erkennt ihr, dass es trotz allem tatsächlich eine echte Sachsentaufe war.
Danach hat Bernd nach alter Familientradition eine Bananenschale – unerreichbar für andere – in einen Busch gehängt.
Oma Christa würde sagen „wir wollen zufrieden sein.“
Nach dem Umweg über die Sachsenquelle hat Mike eine Abkürzung neben dem Weg vorgeschlagen.
Das lief super!
Auch hier hat der Borkenkäfer schlechte Arbeit geleistet. Zum Glück ist der Teutoburger Wald im Übrigen ein absolut natürlicher Mischwald. Saftig steht er da und sicher.
Der kleine Zipfel zwischen Bernds Fingern ist der kleine Hermann. Da wollen wir hin. Bernd ist begeistert und Mike sowieso.
Man stelle sich die erosive Kraft vor, die ein Baum hat, wenn er umfällt. Schaut den Stein an, den er sich gekrallt hat. Der ist durch den Baum jetzt in 100 Jahren 50 cm  weitergewandert.
Bliemchen stand am Wegesrand.
Hoffentlich sind das da hinten keine Römer 🥴
Ziel erreicht. Trotz schmerzender Waden und Krämpfen gab es kein Murren und keine Widerworte von Bernd.
Toll wars! Wirklich toll!
Hermann guckt Richtung Frankreich. Schreibt uns in die Kommentare, ob er eine offensive oder eine defensive Geste zeigt. Will er Frankreich sagen „gebt Acht, ich komme!“ oder eher „schaut, ihr kriegt mich nicht!“?
Wer hier nicht erkennt, dass die Welt gut sein kann, der ist verloren.
Der umgefallene Baum wächst einfach weiter. Das kennen Bernd und Mike nur von ihren Dschungelexpeditionen in den Amazonas in den 60ern.
Wir wollen zufrieden sein 😊
Am Ende von Bernds Finger noch mal ein grandioser Blick auf das Hermannsdenkmal.
Für Mike war es einer der schönsten Männertag bisher 😍
Abends gab es zur Belohnung noch leckere Volleinudeln mit Hühnchengeschnetzeltem (ohne Huhn 🐔).

PS: Wir grüßen Onkel Manfred an dessen Geburtstag wir tatsächlich an ihn gedacht, ihm aber nicht geschrieben haben 🤓

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