Erneut ein schöner Tag. Leider geht es Bernd wieder besser, sodass der tägliche Kampf um die größte Portion wieder aufgenommen wurde… Wir sind es heute langsam angegangen. Kraftlos sind wir auf die Basaltsäulen „Hegyestű Geológiai Bemutatóhely“ gekrabbelt. Wie können wir glaubhaft machen, dass wir jemals in der Lage waren, auf einen Berg zu klettern? Was ist geschehen? Außerirdische Kraftteleportation?
Irgendwann hatten wir dann Christel wieder bepackt und sind dem Tipp von Oli und der Melonen-Jule folgend nach Heviz gefahren. Wer es nicht googlen will. Dort gibt es einen großen Teich, in den sich mehrere heiße Quellen ergießen. Das ist sehr praktisch bei Kälte, denn dann ist kein Teich auf die Urinheizung der Gäste angewiesen. Vom Odor ist das Wasser stark schwefelig, je nach Jahreszeit können es gern bis zu 38 °C werden. Da wir quasi die Jüngsten waren, wurden wir von den anderen Gästen ständig gierig beäugt. Eine Schnitte mit Käse haben wir uns geleistet. Wegen schlechter Sonne war die Solarausbeute mager. Der Kühlschrank konnte nicht vollständig versorgt werden. Morgen gibt es also wahrscheinlich Blauschimmelkäse. Zurück zum Bade. Es hat uns sehr gefallen, wenn auch eine Rutsche fehlte und uns der Schwefel schwer aus der Nase will.
Anschließend fuhren wir zu einem Balaton-Winzer und haben die Weinvorräte wieder aufgefüllt… Ich frage mich, wann wir das trinken wollen. Damit könnten wir locker eine serbische Hochzeit ausstatten. Selbst Bernd hat seine neugefassten Vorsätze schon wieder überwunden. Der Winzer war kauzig aber pünktlich im Moment der Bestellung sehr freundlich. Der Wein schmeckt. Wenn wir es schaffen, bringen wir euch was mit nach Hause.
Abschließend ging es auf die halbe Insel Tihany. Hier fanden wir eine mega gut bewertete Csarda „Ferenc Pince Csárda“. 4,8 Sterne. Mir war sofort klar, dass dort nur für uns eine Band aufspielen wird, bei der Bewertung. Ich erwartete tanzende Hochzeitspaare, drei an der Zahl, und einen bunten Menschenzug der uns aus dem Dorf mit einem 8-Spänner mit sieben tiefschwarzen ungarischen Halbblütern sowie einem Zebra ? begleitend zur Csarda hofiert, wo uns die dicke Fürstin mit Gesottenem und einem Palinka empfängt, während sie die Arme verschränkend lacht wie eine russische Matroschka.
All das ist leider nicht passiert. Leider war nicht mal die Konservenmusik csardistisch… Das Essen war allerdings gut. Der hohe Preis war knapp an der Angemessenheitsgrenze aber noch ohne knirschende Zähne zu berappen. Im Großen und Ganzen können sich die Abenteurer nicht beschweren. Allerdings hat uns das gesuchte Csardagefühl nicht gefunden.
Christel hat uns dafür aber ein lauschiges Plätzchen in erster Reihe am Balaton auf der Halbinsel gefunden. Bernd ist grad eingeschlafen, Christel und ich genießen noch kurz die Wellen. Euch eine gute Nacht!
PS: dem gestrigen Beitrag füge ich gleich noch Bernds Bilder an.
Basaltsäulen:
Hier kommen wir grad von Ikea (die Tüten sind so praktisch…):
Witzige Spinne:
Csarda ohne Csarda-Gefühl:
Gestern gab es erneut Gemüse aus dem Garten (Zucchini, Paprika, Tomate):
Beim Wandern Christel immer im Blick… Wir vertrauen niemandem…:
Kömmer dann?!:
Kommt vorbei und helft uns mit dem Wein!:
„Ey man, nicht Kraft einsetzen!“:
Freundlicher Winzer… Wir kaufen trotzdem lieber beim (wenn auch kauzigen „warum so viele Fragen?“)) Erzeuger:
„Halt mal den Muskateller ins Bild“… Soll ich machen. Mach ich.:
Bad 18 €
Käseschnitte 1,80 €
Parkplatz 1,20 €
Wasser 1,50 €
Wein 53,10 € (Wasser ist um den Faktor 35 billiger… Dann hätte die Flasche Wasser in der Csarda doch 0,37 € kosten müssen… Wer mir sagt, wie teuer die Flasche Wein war, bekommt daheim eine Flasche abgefüllt)
Csarda 39€
Trinkgeld 3€