Wir haben euch gewarnt!! Es wird ewig so weiter gehen… Bis unsere Dispos aufgefressen sind!
Kurz ein Rüffel an fast alle. Uns wurde von fast allen gesagt, dass unsere Bilder zwar regelmäßig angeguckt werden, der Text aber ausgelassen wird. Wir halten das für einen großen Fehler, weil ihr dadurch die großartige Gelegenheit verpasst, einen Blick Mensch, Natur und andere Nationen zu erhalten. Ich gebe mir noch mehr Mühe, noch spannender zu schreiben! ?
Grad liege ich auf dem Dach unseres Nissan Double Cap, unter mir ist die wunderschöne Bastion Farm ringsrum um mich machen allerlei Vögel allerlei Musik und gleich neben mir holt Bernd den Schlaf der letzten beiden Tage nach. Absolut verdient!!! Wir wussten nicht, was alle Menschen meinten, als sie uns erklärt haben, wie wundervoll Namibia sei. Jetzt wissen wir es. Wir sind verliebt!! Es ist ein ganz besonderes Gefühl, was man hier bekommt… Ich werde versuchen, das in den nächsten Tagen und Wochen (es werden ca 4,4 Wochen werden) besser zu beschreiben.
Erst mal der Rückblick über die letzten langen Stunden.
Am 05.11.2019 um 10.15 Uhr sind wir in den ICE nach Frankfurt gestiegen. Natürlich war die Klimaanlage kaputt und es gab in underem Abteil keinen Strom… Dafür hatten wir Sitzplätze. Wenn die Bahn bissl am Klimaschutz mitmachen will, muss sie noch bissl nachlegen. Die Klimaanlage (die macht nur indirekt Klima neu) und Strom ausschalten sind ein netter Versuch für die kurze CO2-Einsparung. Langfristig gedacht, könnten solche Maßnahmen die verwöhnten Menschen aber eher in die Flugzeuge drücken. Genug gemeckert! Das Licht ging ja und warmen Kaffee (3,30€ oh man, dafür haben wir am Ohridsee komplett gefrühstückt!!!) gab es auch. Wir waren pünktlich in Frankfurt und hatten genug Zeit, den Reisegastschwangeren Flughafen zu inspizieren.
Wir wissen, warum die Flughäfen und das Flugpersonal permanent streiken. Hier werden einfach Menschen obsolet gemacht! Man trifft am Flughafen quasi kein Personal mehr. Alle Prozesse sind entmenschlicht. Überall unpersönlich Maschinen. Der Prozess läuft wie folgt: am Vortag darf man selbst online einchecken. Das muss man (obwohl man mit Eurowings fliegt) bei der Lufthansa machen. Sagt einem niemand, das müssten ja Menschen tun. Und Menschen wollen wir beim Flugprozess mal gar nicht. Am Flughafen selbst wollten wir an die Gepäckschalter. Davor ein (!) Mensch (!!), der uns sagt „er mal Boardingpass bei der Maschine holen. Gut. Kein Problem. 15 Minuten an der Maschine gespielt. Zwei Boardingpässe bekommen. Mit diesen dann endlich an den Gepäckschalter, hoffentlich ist der Mensch dort mit unserem Gepäck zufrieden. Pustekuchen. Dort wo früher an Mensch war. Steht jetzt eine Maschine. Wir mussten selbst wiegen, Etikett draufkleben, mit uns über die große des Handgepäcks diskutieren und uns einen schönen Flug wünschen. Zum kotzen ?, so eine Entmenschlichung!!! Leute!! Das ist es, was uns unglücklich macht!!! Unsere Welten werden voneinander getrennt! Uns wird das wichtigste genommen, was wir zum glücklich sein brauchen, soziale Kontakte!
Es ging weiter zum zu Zutritt in den internationalen Bereich des Flughafens, noch mal eine Elektrobarriere, die unseren Boardingpass verlangte (hier fühlten wir uns zum ersten Mal wie ein ekleine Schafherfe, die durch einen engen Weg zum Schlachter getrieben wird. Da gehen die Türen auch immer auf, wenn das Schaf den richtigen Chip im Ohr hat. Es folgte die vollautomatische Passkontrolle (es sind keine Menschen involviert!!) die Maschine merkt, dass ich der Mensch in meinem Pass bin und lässt mich durch!!! Die Menschen hinter der Grenze gucken auf ihre Handys und nehmen keine Notiz von uns. In so einer Welt wollen wir nicht leben!!
Die Sicherheitskontrolle wurde von echten Menschen durchgeführt. Sie waren sehr freundlich, wir haben über meinen Solarrucksack gequatscht, sie haben mit uns gelacht und uns eine tolle Reise gewünscht. Lieber Kapitalismus, soziale Kontakte sind dem Menschen wichtiger als Vorsprung durch Technik! Nimm sir ihm nicht ganz, sonst wird er frustriert.
Der Flug war super! Bernd hatte erst einen kaputten Entertainment-Bildschirm, der wurde ihm aber schnell repariert. So konnte auch er 10 Stunden lustige Spiele spielen und Filme gucken (hier hat die Technik mal was gutes gemacht). Die Menschen vor uns waren super nervig. Der Mann vor Bernd sprang immer mit vollem Gewicht gegen das Teil an dem Bernds Monitor dran war. Die sind schon ein wenig entmenschlicht, sonst wüssten sie, dass man Rücksicht auf andere nehmen kann…
4h schlief Mike in und um Bernd verknotet. Neuer Rekord!
Danach:
Willkommen am Flughafen. First contact mit Eingeborenen. Ist gut gelungen, obwohl wir beim Einreisezettel wahrscheinlich alles falsch gemacht haben, wurden wir super freundlich empfangen und beraten. Es wurde gelacht.
Wir sind linke Socken, wir machen keine Unterschiede zwischen Menschen und Menschen. Im Block werde ich das aber machen, da es mir große Unterschiede zwischen Schwarz und Weiß zu geben scheint, die es zu verstehen gilt.
Der schwarze am Handyladen war super nett. Er hat jedem Gast gleich die Sim-Karte installiert. Jetzt haben wir Netz ?
Wir wurden bestimmt 10 mal gefragt, ob wir ein Taxi in die Stadt bräuchten.
Natürlich nicht, wir haben ja einen Camper ?
Nachdem wir ca 2 Stunden an allen Warteschlangen verbracht hatten, machten wir uns auf die Suche nach Britz, unserem Autovermieter. Der war quasi nicht zu finden. Es frugen wir und lernten gleich die herzliche Gastfreundschaft der schwarzen Eingeborenen kennen. Er rief unseren Fahrer an, der uns drinnen im Flughafen suchte. Wir schienen spät dran, denn alle anderen standen schon für die Lehrstunde um das Fahrzeug drumrum, wo Otto (typischer Name für schwarze Eingeborene) sich warm machte. Alle warteten auf uns, was die farbige Unterweiserin mit „you see how special you are.“ („Da seht ihr mal, wie besonders ihr seid“) kommentierte.
Alles war toll. Otto unser neuer Freund ist toll. Er versorgte uns wegen Freundlichkeit mit allen möglichen Extras (Stromkabel, Upgrade auf Doppelkabine, eine Karte von Namibia etc.) netter Typ der Otto. Aber sehr langsam. Wir verbrachten etwa 3 Stunden.
Und schon gings ab mit der Riesenkarre in den Linksverkehr der Hauptstadt Windhoek. Ich hoffe, wir bringen das Ding heile wieder zurück… Schon im Windhoek merkten wir, dass Namibia eigentlich noch vollkommen deutsch ist… Alles trägt deutsche Namen (etwa ein Fluss namens Bismarck…) . Die Produkte im Supermarkt sind deutsch. Die Namen der Eingeborenen (ich sage das nur immer wieder, weil das Wort so paradox ist!) sind deutsch. Alles ist deutsch… Wir haben das Auto mit allem vollgestopft, was wir in den nächsten Wochen brauchen werden. Dann ging es schnell 330 km links in den Süden. Strecke machen, denn zwischen Windhoek und unten ist nichts zu sehen außer wundervolle Landschaft.
Ziel: Mariental (wirklich!). Unterwegs bin ich fast einmal eingeschlafen. Die Fahrt fühlte sich an wie ein Computerspiel. Höchste Zeit für ein Nickerchen mit Bernd. 1h geschlafen und weiter. Links und rechts die ersten Affen am Straßenrand… Kurze Pinkelpause, weiterfahrt und gemerkt, dass es schon dämmert. Das ist in Namibia die letzte Warnung, JETZT eine Schlafi zu suchen, denn in 30 Minuten wird es dunkel sein. Das ist echt krass…. So einen harten Wechsel von hell zu dunkel haben wir noch nicht erlebt… Also superschnell die nächste Farm angesteuert und nach 20 Minuten erreicht. Kurz Hallo gesagt, zum Auto gelaufen und es war dunkel. Der Wahnsinn!
Jeder Gast (es gab nur uns für vier Camperplätze) hat ein eigenes Haus mit Bad und Küche und offenem Dach, außerdem perfekt geschmiedete Feuerstelle mit Grill und einem Eimer voller Feuerholz. Da wir kein Fleisch hatten, frug ich ob sie welches verkauft. Tat sie. Bier. Auf Holz gegrillte Rindsbratwurst. Gemütlicher Klappstuhl. Alle SEHR glücklich. Geduscht haben wir mit Sonnenwasser. Wir lieben diesen schönen Platz. Über uns Vogelnester in den Baum gewoben. Ihr kennt die Bilder aus dem Fernsehen. Die gibt es hier wie es bei uns daheim Spatzen gibt.
Jetzt ist es 6:55. In 5 Minuten gibt es Frühstück und ich muss noch Bernd aus dem Nest pelzen. Daher erst mal kurze Schreibpause. Die Attraktionen für heute sind schon perfekt durchgeplant.
Anekdote. Daheim hatte Bernd immer schon mal eine kurze Sorge, ob wir nicht doch Lodges vorbuchen sollten, weil die Leute auf Facebook immer oberlehrerhaft tadelten, wenn das jemand nicht machte. Wir sind die einzigen auf diesem wunderschönen Platz. Alles Unsinn, es gibt Freiheit! Ihr müsst nur zugreifen und euer Korsett ablegen!!!
Noch über den Wolken:

Endlich ist der Bildschirm an:

Fotografieren war hier strengstens verboten:

Hier ist die Welt noch in Ordnung und man darf Zigeuner in die Sauce machen:

Otto erklärt allen das Auto. Alle hören zu:

Mike arbeitet am Flughafen:

Unsere private Schlafi auf dem Campingplatz:

Zwei fettige Riemen von der Kuh:

Auf der anderen Seite der Erde ist die Welt tatsächlich spiegelverkehrt…:

Trucker-Mike und seine Alte:

Immer nur Arbeit:

Stollen gibt’s auch schon:

Windhose:

Alles auf dem Bild ist nur für uns:


Suchbild:

Hier gab’s grad Frühstück:

Der Fahrer kochte uns vier Würste…. Wir sind satt bis nächste Woche:

Landschaft:

Braucht jemand Einmachgurkengewürz? Da gibt’s ja bei uns kaum noch:


Auch im Flugzeug nur am arbeiten…:

Oben drinne wird geratzt:

16,60 Simkarte
4,40 Wasser und Schoki
106 Lebensmittel