Nach dem Erwachen betrieben wir etwas Haushaltspflege und brachten Christels Innerstes auf Vordermann. Bis 12.00 wurde geräumt und geschoben. Die Aktion bot uns ausreichend Morgensonne, um endlich mal die Solardusche in Betrieb zu nehmen. Es war wundervoll und soll die nächsten Tage auf jeden Fall wiederholt werden. Ich hätte sehr gern Fotos gemacht, aber Bernd ziert sich, weil er noch immer glaubt, dass wir jemals wieder heimkommen und er sich euch dann wieder angezogen zeigen muss… Toll wars.
Beim Frühstück kam SchildiSchildkröt vorbei. Und bettelte nach nichts, denn alles Angebotene ließ sie aus Vorsicht unangetastet. Die erneut unsere Sachen besteigende Gottesanbeterin wollten wir nicht füttern… Hatten auch grad keine Männchen dabei…
Schließlich fuhren wir irgendwann am frühen Nachmittag nach Butrint, gefühlt unsere 10. Weltkulturerbestätte. Danke UNESCO, denn die hast du wirklich vorzüglich für uns angelegt. Toll die alten Steine. Wir haben sicher 2 Stunden verbracht. Die altgriechische Geschichte begann ca 800 vor Christus, dann kamen die antiken Griechen und machten alles ein wenig moderner, schließlich haben die Römer für einen Bauboom gesorgt, danach war die Metropole für einige Zeit zum Fischerdorf degradiert bis endlich die Venezianer kamen und mal wieder durchgefegt haben. Danach wieder Fischer. Ein wirklich unglaublich geschichtsträchtiger Ort. Sowas gefällt Bernd. Und was Bernd gefällt, gefällt auch Mike.
Dann schauten wir auf die Landkarte und bemerkten, dass für die Menge Tag noch keine entsprechende Menge Strecke gemacht wurde. Man sagt, in Albanien verlaufen die Straßen anders und das stimmt auch. Nicht, dass es nur Schlaglochpisten seien, nein die Straßen sind in guter Verfasssung. Aber die Albaner haben einfach unglaublich viele Kurven eingebaut. Diese verdoppeln gut und gerne mal die Länge der einzelnen Etappen. Andere glauben, das passierte, damit keine Flugzeuge im Krieg hier landen können. Wir glauben, die Kurven wurden angelegt, um Touris möglichst lange im Land zu halten. Wenn es nach Bernd und Mike geht, hätte es dafür keine Kurven gebraucht, denn das Land ist ausreichend schön, die Leute ausreichend nett und das Essen ausreichend lecker, dass wir gern auch so so lange wie möglich bleiben wollen.
Dennoch wollte Mike gestern (natürlich unberechtigter Weise) ein wenig Strecke machen. Das führte zu einem marginalen Zerwürfnis mit dem genussverantwortlichen Bernd. Ein Kuss und ein Restaurantbesuch konnte die Lagerkollerwolken aber schnell wieder vertreiben. Wir sitzen zwar nicht auf der ISS, aber sind trotzdem weitgehend isoliert von Wort und Rat von und Austausch mit Dritten. Wir haben unsere eigene kleine Echokammer gebaut. Hier gibt es nur eine Wahrheit. Zum Glück empfindet der jeweils Mitreisende die gleiche Wahrheit als richtig. Sonst hätten wir hier ja jeden Tag Lagerkollerwolken. Wir zwei finden das ziemlich bedeutsam. Dem Mike ist es ein weiteres Zeichen, dass wir beide daheim kündigen sollten, um uns ganz der neuen Aufgabe zu widmen… Aber HALT! Daheim wartet ja der Garten (und die Familie und die Freunde)… ?
Abends gingen wir fein aus. Am Kompromissstrand (Mike: „zu wenig Strecke!“ Bernd: „zu wenig Meer ?!“) hatte nur ein „Restaurant“ geöffnet. Boar was für eine Erfahrung… Wir würden gern ein Video von unserem Besuch zeigen. Aber das wäre sehr unhöflich gewesen. Auf dem Boden lagen Menschen mit langen Haaren und Katzen und Hunden in der Hand rum, die gestreichelt wurden. Der Tisch (alle Tische bildeten eine laaange Tafel) war voll von allem. Auf meinem Platz etwa lag ein Büstenhalter. Man konnte überhaupt gar nicht ausmachen, wer von dem Stamm der Häuptling ist, da niemand uns wirklich wahrnahm. Mike forderte aber sein kühles Bier ein (Essen wurde schon jetzt in Zweifel gezogen, da Hygiene und Frische der Zutaten fraglich schienen), also fragte man auf Englisch, ob es denn Essen und Getränke gäbe. Das wurde von dem Katzenstreichler auf der rechten Seite liegend bejat. Wir können uns hinsetzen an die Tafel oder uns einen Tisch separieren. Wir fragten, wo der Boss sei. Uns wurde verdeutlicht, dieser würde grad duschen. „Was für eine Party… “ dachten wir… Den Boss abwartend setzten wir uns wollten von dessen Erscheinung abhängig machen, ob wir den Speiseversuch wagen. Die Bossin kam, schien offensichtlich mit allen Gästen verwandt und war offensichtlich noch verpeilter als der Rest (dem wir weiter keine Aufmerksamkeit wert schienen). Wir haben keine Ahnung von Drogen, aber wir halten es für möglich, dass wir in einem Hippycsmp gelandet sind. Es gab zwar eine Speisekarte, wahrscheinlich fanden wir es aber, dass hier nur gekifft und geschlafen wird. Bei Bier kann man nix falsch machen, also zwei Große bestellt. Da ich schon nach dem Essen gefragt hatte, wollte uns der leirige Boss nicht mehr vom Haken lassen und auch unsere Mägen gütig stimmen. Die waren ob der Szenerie aber schon sehr glücklich und forderten nichts mehr. Der Boss meinte, die Auswahl sei begrenzt, da Nachsaison. Das sollte uns in die Karten spielen… Einfach Langusten bestellen und drauf beharren… Hatse nicht, wollen wir aber trotzdem, also geht’s nicht… nur Bier und gesund zurück zu Christel…
So der Plan…
Pech gehabt! Langusten hat sie trotzdem… Wollten wir aber natürlich am allerwenigsten, also zum regionalen Mahl überreden lassen (Tomaten mit Knoblaucn und Paprika und Käse…). Wir bestellten nur eine Portion, falls es nicht zu essen geht.
ABER HALT!! Das war mit das beste, was wir in den letzten Wochen gegessen haben! Es war nicht nur mega frisch, sondern auch noch wirklich wirklich abgefahren lecker… Einmal mehr: was sind wir nur für voreingenommene Arschies… Es war so lecker!!! Außerdem waren wirklich alle super nett!
Dann zurück zu Christel. Hier sprach uns erneut der an den Platz angeschlossene Hoteleigner auf Händisch und Füßisch an und erklärte, wir sollten uns wohl fühlen und sein Land genießen. Herzlicher haben wir es bisher in keinem Land getroffen als in Albanien ??.
Weg zum „Restaurant“:

Bernd hat einen Schwipps:

Aussicht von aktueller Schlafi:

Chaos-Restaurant. Schaut euch bitte jedes sichtbare Detail an!

Vorn Bernd, hinten wird gestreichelt, Dr Tisch voll mit allem was man die letzten Wochen brauchte:

Das fand hinter meinem Rücken statt:

Butrint!!!:

Butrint:

Hier kommt Schildi an:

Eukalyptus-Allee in Butrint:

Geiles Essen im abgefahrenen Restaurant:

Butrint:

Butrint. Das griechische Theater haben die Römer einfach nach römischen Stil umgebaut. In heutiger Zeit schaut Bernd gern Mikes Fotokünsten zu:

Alpenveilchen:

Gottesanbeterin:

Angler in Butrint:

Des Anglers Boot:

Restaurant. Hinten der Boss:

Happy, weil lecker!

Löwentor in Butrint:

Albanische Wanderbaustelle:

Schildi:

Butrint:

Aussicht:

Aussicht:

Kirche in Butrint (das waren die Römer):

Beim Aufräumen wurde in jede Ritze geguckt:

Kirche:

Dieses verdammt leckere Essen:

Löwentor:

Östliches Tor (Bernd hat erst aufgehört zu Knipsen als das Handy schon ganz heiß war):

Für heute haben wir uns auf Strecke geeinigt, also Tschüss!!
Butrint 11,50
Kühlschrankmagnet 3 €
Ohrringe 8 €
Olivenpaste 3 €
Wasser 1,60 €
Abendessen 10 €